Die Kapelle stammt aus der Hauptbauperiode des Schlosses in der Mitte
des 16.Jahrhunderts. Um 1640 wurde sie umgebaut und der Gottesmutter
geweiht.
Schutzheilige der neudorfer Kapelle ist die Heilige Anna.
Der Seitenaltar war der Heiligen Walburga geweiht.

Die heutige Ausmalung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Sie
wurde 1965 durch den Restaurator Anton Fötsch, Pöllau/Stmk., ausgebessert
und aufgefrischt.
Die Malereien an der Decke und an den Wänden stellen das Leben
der Heiligen Familie dar. Sie stammen von dem Tiroler Maler Joseph von Mölk.

Das Altarmosaik wurde 1965 in der Mosaikschule Spilimbergo bei
Udine angefertigt. Es zeigt als Mittelstück ein besonders in der byzantinischen
Kunst oft anzutreffendes Symbol, nämlich einen Kreis und zwei
darin eingeschriebene und verflochtene Quadrate. Damit ist auf das wichtigste
Problem des Einzelnen, sowie jeder Gemeinschaft hingewiesen: Die
klare feste Ordnung des irdischen Lebens wird symbolisiert durch die
Quadrate, gehalten und verflochten mit Gott, der weder Anfang noch Ende
hat und dessen Symbol der Kreis ist. Die beiden Quadrate bilden in der
Mitte ein Achteck, in dem auf blauem Grund eine rote Florentiner-Lilie
steht. Dieses Zeichen hat sich die Familie Struzl als Symbol für ihr Unternehmen,
die Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, gewählt. Die Lilie gilt
als das Sinnbild des reinen Dienstes und findet sich auf vielen Königsdarstellungen.

Das Altarmosaik trägt oben und unten ein Schriftband:

NICHT UNS, O HERR NICHT UNS
DIR SELBER GILT DIE EHRE

Es ist dies der Wahlspruch des alten Tempelherrenordens.

Im Turm hängt eine Glocke die am 10.Juli 1966
von Herrn Diözesanbischof Dr. Josef Schoiswohl geweiht wurde.
Sie trägt die Inschrift:

“Gestiftet von Paul und Elsy Struzl und den Nachbarn der
Ortschaft Neudorf zu Ehren der Hl. Anna, anno 1966″.

In Neudorf lebten auch manchmal Schlosskapläne. Der Priester Oktavian Gigler,
ein gebürtiger Leobner, lebte fast 40 Jahre lang in Neudorf.
Er starb 1803.
Andere verbrachten nur kurze Zeit hier. Die meisten wollten hier
ihre angegriffene Gesundheit wieder herstellen.